Die Sau ist durchs Dorf gejagt. So heißt es doch? Und schon wartet die nächste Sau darauf, vorgeführt zu werden. Nicht immer abgeschlachtet, aber vorgeführt. Täglich wiederholt sich unser aller Bedürfnis nach „Bespaßung“. Die einen halten her, die anderen schauen zu. So funktioniert Kommunikation.
Und da war er wieder: der 26. April. Am Morgen eilte ich in mein Atelier. Nach 10 Stunden kehrte ich nach Hause zurück, holte sein Foto vom Schrank, platzierte es auf dem Ofen. Genau so, wie es im Buch zu lesen ist. Dann holte ich eine Kerze, so macht man das. Und dann platzierte ich das frisch ausgelieferte Buch daneben. Ganz komisch war das.
Die Abwesenheit des Glücks. Ein erster Textauszug.
Rainer Juriatti
In wenigen Wochen erscheint das wohl wichtigste und – im Sinne dessen, was ich schon als junger Mann meinte, unbedingt schreiben zu wollen – längst andauernde Buch. Nicht weniger als 20 Jahre sind seit den ersten Entwürfen vergangen. Nun ist das Lektorat abgeschlossen. Hier die Eröffnung, die ersten zwei Seiten:
In dieser Woche beginnt Merle Rüdisser vom Verlag Limbus mit dem Lektorat des Buches. Der Beginn des textkritischen Bearbeitens markiert jeweils jenen Zeitpunkt, in dem ich das Buch in fremde Hände lege. Mein Grübeln über den jeweils richtigen Satz findet ein Ende und wird abgelöst durch Anfragen und die Organisation von Lesungen. Hier ein Ausblick:
Premiere: Die Abwesenheit des Glücks 2. Mai 2018, 19.30 Uhr, Pfarrkirche St. Andrä, Graz
"Offiziell" geht Pablo nun in die Welt: Ende April wird das Buch erscheinen, Anfang Mai wird es erstmals vorgestellt: In Graz. Gemeinsam mit zwei Vorarlberger Künstlern: Arno Meusburger und Philipp Lingg. Hier der Pressetext: .
Antrittslesung im PEN Club Liechtenstein
von Widmar Puhl, Autor (Bild und Text)
Juriatti gelingt es in "Die Abwesenheit des Glücks" vom ersten Satz an, einen ungeheueren Sog zu entfalten, der keinen mehr loslässt. Da stimmte jeder Satz, da war kein Wort zu viel oder zu wenig.
Vor 21 Jahren starb unser Sohn. Er trug einen Namen. Er hatte gestrampelt. Manchmal gestoßen. Er hörte meine Lieder, die ich ihm sang. Er hörte die Stimme seines Bruders. Er hörte den Herzschlag seiner Mutter. Er hatte ein Leben.