Freunde
von Rainer Juriatti
Freundschaften haben eine herausragende Bedeutung für unsere Gesellschaft, für unser soziales Gefüge, für unsere Seele. Nicht ohne Grund haben sich deshalb bereits antike Philosophen wie Aristoteles und Cicero mit der Freundschaft auseinandergesetzt. Wir auch. Vera und ich, wir haben unseren Urlaub dem Thema gewidmet, haben ihn begonnen mit dem Besuch der Melencolia, eine Musiktheater, in dem unsere Freundin Anita Dressel-Malang ein Solo sang. Und dann haben wir eine kleine Tour gemacht. Freundschaft: Herausgekommen ist ein Kürzel in Vorarlberger Dialekt.
Frönd (Freunde)
Ziet ne für a Höckle (sich Zeit nehmen für ein Treffen/Zusammensitzen)
Ziet ne für a Schwätzle (sich Zeit nehmen für ein Gespräch)
Ziet ne füranand (sich Zeit nehmen füreinander)
Ziet ge am Zruckluaga (dem Zurückschauen Zeit geben)
Ziet ge o dem Fürischaua (Zeit geben auch dem nach vorne schauen)
Ziet ge üsram mitanand (unserem Miteinander Zeit geben)
Ziet ge da Sorga (dem Austausch von Sorgen Zeit geben)
Ziet ge bsundrigs o dr Fröd (der gemeinsamen Freude besonders Zeit geben)
Ziet ge ganz umsusch (einander Zeit schenken)
Bildfolge von links oben nach rechts unten (in Leserichtung):
Christiane und Michael Zimmermann haben das Haus des Olympiasiegers Egon Zimmermann, das Hotel Kristberg & den Scotch Club, übernommen. Sie befinden sich inmitten zeit- und arbeitsintensiver Pflege- und Sanierungsarbeiten. Sie nahmen sich viel Zeit, um sich mit uns - wie oft schon - über viele wesentliche Fragen des Lebens auszutauschen.
Joschi Walch lud Hans Peter Metzler vom Gasthof Das Schiff in Hittisau und mich zu einem „Bonsai-Klassentreffen“ ein. Hans Peter hat viele Hürden hinter sich, keine leichte Zeit für ihn. Dennoch nahm er sich viel Zeit, wir konnten in vielen Fragen sehr in die Tiefe gehen. Ein toller Mensch und Freund seit mehr als 35 Jahren, ebenso wie Joschi. In der Schule waren wir wie Brüder, und ohne Joschi wäre ich sowieso aufgeschmissen gewesen.
Hans Peter war es auch, der Vera und mich mit Barbara und Stefan Bilgeri bekannt gemacht hat. Seit diesem Tag, der nun bereits mehr als 13 Jahre zurückliegt, sind wir eng befreundet. Die beiden führen die Gemeindearzt-Praxis in Hittisau und haben das ganze Jahr über viel um die Ohren. Dennoch sind wir in ihrem Haus immer willkommen, um zu debattieren und vor allem viel zu lachen.
Und last but not least: Natascha Walch führt gemeinsam mit Joschi ein in der Fachpresse vielfach zitiertes und rezipiertes Haus am Arlberg. Die „Rote Wand“ in Zug bei Lech, das darf man so sagen, ist längst zu einer gastronomischen Institution geworden. Natascha nahm sich ebenso wie alle anderen viel Zeit, und das inmitten des Sommertumultes in ihrem Haus. Natascha kenne ich - wörtlich - seit sie ein Baby war und bin jedes Mal zutiefst beeindruckt, was diese tolle Frau leistet.
.
Veröffentlicht von: Rainer Juriatti in Text